Haustiere spielen gerne – ganz egal, ob es das teure Spielzeug aus der Tierhandlung ist oder ein selbst gebasteltes Spiel. Einfach das Papier im Zickzack falten, in der Mitte knicken und mit einer Schnur oder einem Garn an einem Stift oder Holzstab befestigen – fertig ist das lustige Fangspiel!
Knallige Überschriften, witzige Bilder, Buchstaben neu zusammengesetzt: Eine Zeitung ist gespickt mit inspirierenden Dingen. Für eine Collage schneidet Ihr aus, was Euch ins Auge sticht, und stellt es komplett neu zusammen – egal ob aufgeklebt auf einem Karton oder auf eine Korkwand gepinnt.
Geschenkpapier wird in der Regel nur wenige Minuten gebraucht, ist aber oft mit Lack oder einer Folie beschichtet und gehört somit in den Restmüll. Ganz anders ist es, wenn man Zeitungen als Verpackung nimmt: Lustige Bilder oder Überschriften stechen ins Auge, und danach kann man die Verpackung getrost im Altpapier entsorgen.
Alte Zeitungen sind nicht nur praktisch als Bastelmaterial: Sie sind auch vielseitig im Haushalt einzusetzen! Zum Beispiel kann man das Papier wunderbar zum Putzen von stark verschmutzten Fenstern verwenden. Aber Achtung: Nur das Papier von Tages- und Wochenzeitungen ist saugfähig. Magazine und Zeitschriften hingegen sind beschichtet, saugen das Wasser und Reinigungsmittel daher nicht auf und eignen sich nicht zum Putzen.
Die Saugfähigkeit des Zeitungspapiers hilft auch, wenn die Schuhe vom letzten Regen noch ganz nass sind: Einfach zusammenknüllen und in den Schuh stecken – schon saugt das Papier über Nacht die Feuchtigkeit auf!
Das EU-Lieferkettengesetz ist ein echter Meilenstein, wird aber von Lobbys bekämpft und von Österreich mangelhaft unterstützt, sagt Sarah Bruckner von der Arbeiterkammer Wien in ihrem Gastbeitrag. In einer aktuellen Umfrage sprechen sich 90 Prozent der Befragten für ein Lieferkettengesetz aus.
Kinderarbeit auf Kakaoplantagen in Westafrika, Umweltzerstörung durch Bergbau in Brasilien, Arbeitsausbeutung im Textilsektor in Bangladesch – weltweit finden täglich Rechtsverletzungen durch Unternehmen statt. Hinter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Umweltschäden im globalen Süden stehen oftmals Unternehmen des globalen Nordens, auch europäische Unternehmen.
Die Rechte von Arbeitnehmer*innen werden weiterhin weltweit verletzt, wie der jährlich erscheinende Globale Rechtsindex des Internationalen Gewerkschaftsbundes zeigt. Die Debatte um die Verantwortung von Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden entlang ihrer globalen Wertschöpfungsketten ist aktueller denn je.
Anfang 2022 legte die EU-Kommission einen Vorschlag für ein EU-Lieferkettengesetz vor (Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit). Es handelt sich um einen Meilenstein. Gewerkschaften und NGOs haben jahrzehntelang dafür gekämpft. Viel zu lange gab es nur unverbindliche Standards für Unternehmen wie die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen und die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Unternehmen konnten in der Regel jegliche Verantwortung für Ereignisse entlang ihrer Wertschöpfungsketten von sich weisen.
Mit dem EU-Lieferkettengesetz soll sich das ändern. Große Unternehmen werden zur Sorgfalt (due diligence) verpflichtet, das heißt, sie müssen künftig die Auswirkungen ihrer Tätigkeit entlang ihrer globalen Wertschöpfungsketten auf Menschenrechte und die Umwelt analysieren und negative Auswirkungen vermeiden bzw. beheben. Staatliche Behörden und Gerichte sind für die Rechtsdurchsetzung zuständig. Frankreich hat bereits seit 2017 ein Gesetz (loi de vigilance) und in Deutschland ist das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz Anfang 2023 in Kraft getreten.
Sarah Bruckner ist bei der Arbeiterkammer Wien zuständig für EU und Internationales.
Auf EU-Ebene wird über das Lieferkettengesetz derzeit noch verhandelt. Mächtige Industrie- und Wirtschaftsverbände kämpfen gegen die Richtlinie und wollen sie verwässern. Der Europäische Gewerkschaftsbund hat daher gemeinsam mit über 100 NGOs die Kampagne "Justice Is Everybody´s Business" – "Gerechtigkeit geht alle an" gestartet. Mit zehn Forderungen an die EU und die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten bringt die Kampagne auf den Punkt, was ein wirksames EU-Lieferkettengesetz ausmacht.
Die österreichische Bevölkerung steht einem Lieferkettengesetz positiv gegenüber. In einer jüngst von Arbeiterkammer und Greenpeace in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage sprachen sich mehr als 90 Prozent der Befragten für ein Lieferkettengesetz in der Modebranche aus.
Ob das EU-Lieferkettengesetz ein echter Gamechanger für nachhaltiges Wirtschaften wird oder ein bloßer Papiertiger, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Nachdem die Kommission Anfang 2022 einen Vorschlag vorgelegt hat, haben auch die EU-Mitgliedstaaten ihre Position im Rat festgelegt. Österreich hat dabei eine unrühmliche Rolle eingenommen. Bundesminister Martin Kocher hat sich bei der Abstimmung enthalten und somit keine Unterstützung für das EU-Lieferkettengesetz gezeigt. Das muss sich ändern! Demnächst beginnen die Verhandlungen zwischen EU-Parlament, Rat und Kommission (sogenannter Trilog), die dann gemeinsam den finalen Richtlinientext ausverhandeln.
Parallel zur WeFair Wien findet in der Kleinen Marx Halle noch ein anderes genussvolles Event statt: Das Craft Bier Fest ist der Markt für handwerklich hergestellte Bierspezialitäten aus heimischen Braumanufakturen und internationalen Kreativbrauereien. Mit dem Kombi-Ticket könnt Ihr die WeFair und das Craft Bier Fest miteinander verbinden!
Untertags mit gutem Gewissen einkaufen, abends noch ein paar außergewöhnliche Bierkreationen entdecken: Während die WeFair von 14. bis 16. April in der Großen Marx Halle alles für den ökologischen und fairen Lebensstil bietet, lädt das Craft Bier Fest am 14. und 15. April in der Kleinen Marx Halle zu einer genussvollen Erkundungsreise durch die Welt der kreativen Bierspezialitäten. "Für ein oder zwei Bier ist immer noch Platz ist. Und so wollen wir gemeinsam Bier und dessen Genuss feiern", sagt Geschäftsführer Martin Mühl.
Die WeFair und das Craft Bier Fest verbindet nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft, sondern auch viele jahrelange Freundschaften zwischen den Organisator*innen. Auch daher war es nur logisch, dass es ein gemeinsames Ticket für beide Veranstaltungen gibt. Das Ticket gibt es bereits im Vorverkauf!
"Wie immer erwarten wir eine gute Mischung aus österreichischen und internationalen Brauereien – mit oft komplett unterschiedlichen Zugängen und eigenen Geschichten. Doch eines verbindet sie immer: die grenzenlose Leidenschaft für gutes Bier", so Eventorganisatorin Samantha Breitler. Mit dabei sind zahlreiche Brauereien aus dem In- und Ausland, vor allem aus Tschechien, Polen und Rumänien. Abgerundet wird das Genussevent mit einem vielseitigen Street-Food-Angebot, das von klassischer bis zu veganer Küche über Austern und Pasta reicht.
Bei einer feierlichen Gala in Linz wurde zum ersten Mal der oberösterreichische Nachhaltigkeitspreis Feronia der oberösterreichischen Nachrichten, der Oberbank und des Landes Oberösterreich vergeben - und prompt haben wir in der Kategorie "Kultur schaffen und erhalten" gewonnen!
Mit der Feronia werden nachhaltige Unternehmen, Initiativen und Vereine mit Sitz in Oberösterreich ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: "Die größte Nachhaltigkeitsmesse Österreichs ist als Green Event ausgezeichnet und bietet mit jeweils 8.000 bis 15.000 Besucher*innen alles, was man für ein nachhaltiges Leben braucht."
SCHLUSS MIT DER KAPUTTEN WIRTSCHAFTSWEISE! JETZT IST DIE BESTE ZEIT, UM NEUES AUSZUPROBIEREN, SAGT JOHANNES GUTMANN. VOR 35 JAHREN HAT ER IM WALDVIERTEL DEN BIO-PIONIER SONNENTOR GEGRÜNDET. IM INTERVIEW SPRICHT DER 58-JÄHRIGE ÜBER SEINE KINDHEIT ALS AUFMÜPFIGER BAUERNBUB, DIE VORTEILE ALS RAMPENSAU UND SEINE GROSSE VISION FÜR DIE ZUKUNFT.
> 1988 war Bio für viele noch ein Fremdwort. Wie sind Sie auf die Idee für Sonnentor gekommen?
Gutmann: Es war schon eine ziemliche Pioniergeschichte. Als mich mein letzter Arbeitgeber rausgeschmissen hat, hab ich gesagt: Dann mach ich es eben für mich selbst. Damals hab ich schon mit Gewürzen gearbeitet und wusste, woher ich die Kräuter bekomme, welche Bauern Bio machen. Mit kleinen Ideen wie Kooperation und dem Thema Nachhaltigkeit hab ich mir meine Nische gesucht, alles mit Maß und Ziel, wie ich es am elterlichen Bauernhof gelernt habe. Trotz aller Unkenrufe war für mich klar, Bio ist die Zukunft.
> War es 1988 einfacher, ein Unternehmen wie Sonnentor zu gründen?
Ich denke nicht. Die Kommunikation ist heute viel einfacher. Damals habe ich in Sprögnitz nur einen Viertelanschluss gehabt. Wenn dich keiner findet, dann stirbst du wirtschaftlich. Man muss den Mund aufmachen und mit den Leuten reden. Das ist mir gut gelegen und auch gelungen.
> Sie sind mit Ihrer roten Brille, der Krachledernen und dem markanten Auftreten das Aushängeschild von Sonnentor. Muss man eine Rampensau sein, um erfolgreich zu sein?
(lacht) Man darf nicht geschreckt sein, wenn man ein Unternehmen leitet und aufbaut, sondern man muss Freude haben, vorne zu stehen. Ich hab schon als Schulsprecher in der HAK gelernt, wie man in der Gemeinschaft gehört wird und etwas bewegen kann.
> Wie sehr hat Sie die Kindheit am Bauernhof geprägt?
Ich bin auf einem kleinen Bauernhof im Waldviertel aufgewachsen und hab dort von Klein auf mitgeholfen. Ich war nicht gerade der Fleißigste, aber die Kooperation auf Augenhöhe habe ich gelernt – jeder bringt das ein, was er gut kann. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mich nicht in eine bestimmte Richtung gezwungen haben – das hätte bei mir auch nicht funktioniert, ich war ziemlich aufmüpfig. Was ich auch gelernt habe, ich das Verständnis für den Kreislauf der Natur.
> Gab es irgendwann einen Punkt, wo Sie ans Aufhören gedacht haben?
Ich hatte nie eine Phase, wo es mich total angefäult hat, sondern ich hab immer viele positive Bestätigungen erlebt. Sicher gibt es nicht nur Sonne, aber ich bin konsequent geblieben, dann geht’s irgendwie weiter. Bei uns in Österreich wächst mit dem Erfolg leider auch der Neid rundherum, das darf dich nicht mitreißen und vom Weg abbringen lassen.
Johannes Gutmann und die Ursprungsbauern, mit denen Sonnentor begonnen hat
> Was braucht es für neue Wege in der Wirtschaft und der Gesellschaft?
Man muss es den Menschen einfach und schmackhaft machen, nicht von oben herab. Das mag ich an der WeFair, sie holt die Leute dort ab, wo sie stehen, und zeigt, wie es anders und besser geht. Das Wichtigste beim Umgestalten der Gesellschaft sind Praxisbeispiele und Vorbilder, wie es funktionieren kann. Wir versuchen, ein solcher Leuchtturm zu sein, und öffnen uns für Besucher, laden Schulen ein, zu uns zu kommen. Da geb ich gern meinen Senf weiter. Ich hätte mich seinerzeit gefreut, wenn ich Menschen kennengelernt hätte, die mir authentisch sagen, welche Erfahrungen sie bei einer Gründung gemacht haben.
> Sie sind heute 58 Jahre alt – wie lange bleiben Sie noch die Galionsfigur von Sonnentor?
Bei einem Unternehmen der Größe von Sonnentor muss ich schon viele Aufgaben delegieren, sonst geht’s nicht. Ich habe das Ganze begonnen, aber umsetzen tun wir es jetzt alle miteinander, mit den Talenten jedes und jeder Einzelnen.
> Was wollen Sie noch erreichen?
Meine ganz große Vision, die wir gemeinsam mit anderen Firmen verfolgen, ist ein enkeltaugliches Österreich, das zu 100 Prozent biologisch bewirtschaftet wird. Dafür braucht es mutige Leute, die neue Wege gehen – Spinner braucht’s immer, wie ich sage. Jetzt ist die beste Zeit, um neue Wege zu probieren, weil uns nur die nachhaltige Wirtschaft in die Zukunft bringt. Der Hut brennt, die Weltwirtschaft hat sich verrannt und ins Tun sind wir als Gesellschaft noch lange nicht gekommen. Wir hängen an der Nadel wie die Süchtigen. Das ist der Megaauftrag für die Zukunft, dass wir unabhängig werden von dieser kaputten Wirtschaftsweise.
DER WIENER KLIMASTADTRAT WILL DIE STADT ZUM VORREITER IN NACHHALTIGER ERNÄHRUNG UND KREISLAUFWIRTSCHAFT MACHEN, DABEI ABER DIE MENSCHEN MIT GERINGEM EINKOMMEN NICHT AUS DEN AUGEN VERLIEREN. IM INTERVIEW SPRICHT ER ÜBER SINNVOLLE VERWERTUNG VON RESSOURCEN, SEINE KULINARISCHEN ERKUNDUNGEN DES WIENER GUSTO UND SEINE VORFREUDE AUF DIE WEFAIR.
> Bei einem nachhaltigen Leben denken viele an ein idyllisches Leben auf dem Land. Kann Nachhaltigkeit auch in der Stadt gelebt werden?
Czernohorszky: Auf jeden Fall! Jede und jeder kann einen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Klima leisten – auf allen Ebenen. Ein Thema dabei ist unter anderem eine nachhaltige und gesunde Ernährung – da haben wir beispielsweise unseren Wiener Lebensmittelaktionsplan "Wien isst G.U.T. – Gesund, Umwelt-, Klima- und Tierfreundlich". Aber auch die längere Verwendung von Produkten und Abfallvermeidung tragen aktiv zum Klimaschutz bei: Deshalb bauen wir unser erfolgreiches Reparaturnetzwerk laufend aus. Auch wollen wir den Weg von der Wegwerfgesellschaft zur Kreislaufwirtschaft gehen und haben erst kürzlich einen zweiten 48er-Tandler eröffnet. Und bereits zwei Mal haben wir einen eigenen Nachhaltigkeitspreis der Stadt Wien für Unternehmen vergeben!
> Sie wollen den Klimaschutz sozial gestalten. Wie soll das gelingen?
Klar ist: Eine nachhaltige Stadt muss immer auch das soziale Klima im Blick haben! Was auf die Corona-Pandemie zutrifft, gilt auch für die Klimakrise. Sie geht uns zwar alle an, aber sie trifft nicht alle Menschen gleichermaßen. Manche können sich selber schützen, weil sie genügend Geld und Möglichkeiten haben. Andere können das nicht, aber brauchen diesen Schutz genauso.
Stadtrat Jürgen Czernohorszky
Hier kommt die Politik ins Spiel. Eine verantwortungsbewusste und soziale Politik schützt. Wien soll ein gutes Zuhause sein – es ist unsere Aufgabe, das zu steuern Jeder Mensch soll eine hohe Lebensqualität genießen. Genau deshalb setzen wir einen großen Fokus auf den Ausbau von Grünflächen, fördern Dach- und Fassadenbegrünungen oder schaffen die Möglichkeiten für klimafreundliches Heizen ohne Gas – all dies haben wir in unserem Klima-Fahrplan und in unserer Raus-aus-Gas-Strategie festgeschrieben.
> Ein Problem ist die Wegwerfkultur. Wie wollen Sie diese eindämmen?
Wien verfolgt die Vision einer zirkulären und möglichst abfallfreien Stadt. Daher ist unser Ziel, alles zu verwerten, was verwertbar ist – das verstehen wir unter gelebter Kreislaufwirtschaft. Dabei sind wir bereits jetzt auf einem guten Weg: zum Beispiel bei der Beschaffung und Reparatur von Gütern oder der Nutzung von Altwaren mit den Initiativen ÖkoKauf, unserem Reparaturnetzwerk Wien oder dem 48er-Tandler. Hier setzen wir gerade auch mit unserer Umweltberatung oder auch der Klima-Tour auf niederschwellige Beratung und Bewusstseinsbildung.
Wir wollen uns aber auf allen Ebenen weiter verbessern, etwa bei der getrennten Sammlung von Verpackungen. Wenn wir alle gemeinsam mehr sammeln, kann letztlich mehr recycelt werden. Es gelangen mehr Verpackungen wieder zurück in den Kreislauf, dadurch sparen wir Ressourcen und leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz! Hier haben wir bereits mit der seit Jänner eingeführten Kunststoffsammlung in der Gelben Tonne einen wichtigen Schritt gesetzt, mit 2025 folgt mit der Einführung des Pfandes auf PET-Flaschen und Alu-Dosen ein nächster.
Jürgen Czernohorszky beim Stand von Wiener Gusto
> Der Lebensmittelbereich macht bis zu 30 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Wie kann eine nachhaltige Lebensmittelversorgung in Wien aussehen?
Ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln trägt wesentlich zu Klima- und Umweltschutz bei und reduziert Tierleid. Bei der Stadt Wien haben wir unter dem Motto "Wien isst G.U.T. – Gesund, Umwelt-, Klima- und Tierfreundlich" eine große Klammer für einen nachhaltigen und fairen Umgang mit Lebensmitteln geschaffen. Neben dem bewussten Einkauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln hat die Vermeidung von Lebensmittelabfällen eine zentrale Bedeutung. Eine Initiative in diesem Bereich ist beispielsweise die "Genuss Box", die die Mitnahme von Speiseresten in der Gastronomie ermöglicht. Ein weiteres neues Projekt ist "SchoolFood4Change", das bei Kindern ansetzt, um das Bewusstsein für eine gesunde und klimafreundliche Ernährung zu schaffen.
Und erst im Vorjahr haben wir als Stadt die Bio-Marke "Wiener Gusto" auf den Markt gebracht, die Produkte aus stadteigener Landwirtschaft umfasst und mit bester Bio-Qualität und kurzen Lieferwegen zum Schutz des Klimas beiträgt.
> Was schmeckt Ihnen an Nachhaltigkeit am besten?
Momentan koste ich mich durch die Produkte unserer Bio-Marke "Wiener Gusto": Da sind Bio-Linsen, Erdäpfel, diverses Wildfleisch ebenso dabei wie Bio-Leinöl und viele Bio-Mehle, aus denen sich köstliche Mehlspeisen und Brotvarianten zu bereiten lassen!
> Zweimal musste die WeFair coronabedingt verschoben werden, heuer ist es endlich soweit: Worauf freuen Sie sich bei der WeFair am meisten?
Auf viele neue Anregung und Ideen für ein nachhaltiges Leben!
Zwei Jahre lang hat Zero Waste Austria die Erfahrungen und Informationen der mittlerweile 25 Unverpacktläden in Österreich gesammelt und aufbereitet. Das geballte Wissen stellt der Verein nun allen kostenlos zur Verfügung, die selber ein verpackungsfreies Geschäft eröffnen wollen.
Einkaufen ohne Verpackung – das wird in Österreich immer beliebter. Mittlerweile gibt es 25 Unverpacktläden und rund 200 Geschäfte, die teilweise lose Ware anbieten. Allerdings stehen Menschen, die einen solchen Laden eröffnen wollen, vor einigen kniffligen Fragen: Welche Spender nimmt man am besten? Woher bekomme ich lose Ware und wie verrechne ich sie? Und wie sieht es mit den Hygienebestimmungen aus?
Um Antworten zu erhalten, wenden sich viele an Zero Waste Austria: Der Verein berät alle Interessierten kostenlos und hat in den vergangenen zwei Jahren mit dem Projekt "Unverpacktes Wissen" die Informationen der heimischen Unverpacktläden in einem kompakten Leitfaden gesammelt und aufbereitet. Zusätzlich wurden in vier Bioläden Unverpacktzonen eingerichtet, um am Ende des Projekts messbare Ergebnisse zur Verpackungseinsparung zu liefern.
Die Frauenwirtschaft ist ein Unverpacktladen in Persenbeug.
"Die Ergebnisse zeigen, dass ein unverpacktes Sortiment ökologisch und ökonomisch enormes Potenzial hat", fasst Obfrau Lorraine Wenzel bei der ersten Zero Waste Konferenz zum Thema Zukunft des (Lebensmittel)-Handels zusammen. Allerdings haben sich die Corona-Krise und die Inflation massiv auf die Branche ausgewirkt: Reine Unverpacktläden haben immer öfter mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen oder müssen ganz schließen.
In Interviews mit Konsument*innen hat sich gezeigt, dass keine*r der Befragten ausschließlich in einem Unverpacktladen einkaufen geht, sondern sich beim nachhaltigen Einkauf hauptsächlich auf Trockenprodukte und Drogerieartikel fokussiert. "Um die breite Masse erreichen bzw. ökologischen Einfluss nehmen zu können, ist ein unverpacktes Sortiment alleine zu wenig", sagt Wenzel. Die Lösung können zum Beispiel hybride Modelle sein, also die Kombination von verpackter und unverpackter Ware. "Weitere Einflüsse wie die Anwenderfreundlichkeit des Spendersystems bis zur Verrechnung, das Gesamtsortiment, die Öffnungszeiten sowie das grundsätzliche Geschäftsmodell tragen wesentlich zum ökologischen Erfolg sowie der ökonomischen Sinnhaftigkeit bei."