Zum 12. Mal ging dieses Wochenende die WearFair+mehr in der Tabakfabrik in Linz über die Bühne. Österreichs größte Verkaufsmesse für fairen und nachhaltigen Lebensstil lockte dieses Jahr 203 AusstellerInnen und über 15.000 BesucherInnen an – ein neuer Rekord.
Die BesucherInnen konnten sich von den neuesten Trends und Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit überzeugen: von Mode über Lifestyle bis hin zu Ernährung findet sich bei der WearFair+mehr alles nachhaltig, fair und bio. Nachhaltigen Sport haben wir heuer erstmals groß auf’s Tapet gebracht und Lösungen für Hobby- und ProfisportlerInnen und Vereine aufgezeigt.
„Nachhaltigkeit ist im Aufwind! Wir haben dieses Wochenende mit Fridays for Future auf der Hauptbühne eröffnet, das ganze Wochenende lang tolle nachhaltige Innovationen unserer AusstellerInnen kennengelernt und können zum Abschluss einen neuen BesucherInnen-Rekord verzeichnen: 15.000 Gäste an drei Tagen. Es ist spürbar, dass wir unserem Ziel, einen nachhaltigen Lebensstil als Normalität zu verankern, schon näher kommen – mit dabei sind Menschen jeden Alters von Jugendlichen bis zu SeniorInnen. Die WearFair+mehr hat eindrucksvoll gezeigt: es gibt kaum eine Branche, für die es noch keine nachhaltige und faire Lösung gäbe!“, so Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer.
Nur an diesem Wochenende fanden KonsumentInnen die besten, geprüften nachhaltigen, fairen und biologischen Labels unter einem Dach. Die WearFair+mehr kombiniert VorreiterInnen mit Start-ups, Bewährtes und Überraschendes.
Angeboten wurden Damen-, Herren- und Kinderkleidung, Unterwäsche, Schuhe und Taschen, Schmuck, Spielzeug, Dekoration, Haushalt und Möbel, Kosmetik, Mobilität, IT, Finanzlösungen, Lebensmittel von Brot bis Gin, Sport. Vieles davon kommt aus der Region, einiges wurde upgecycelt, manches in Sozialprojekten am anderen Ende der Welt liebevoll hergestellt – alle AusstellerInnen vereint der Gedanke der Ressourcenschonung, Fairness und Abfallvermeidung.
Jedes Jahr ist die WearFair+mehr aber auch Treffpunkt für Initiativen und Vereine, die auf wichtige Projekte im Sozial- und Umweltbereich aufmerksam machen – und die demokratische Mitbestimmung der Zivilgesellschaft stärken wollen – heuer z.B. das Klimavolksbegehren.
Um die nachhaltigsten Labels auch nach der Messe im Blick zu haben, wurden bei der WearFair+mehr heuer zwei Nachhaltigkeits-Wegweiser präsentiert: Die APP „Gutes Finden“ von LR Rudi Anschober, Klimabündnis und Bio Austria, die eine direkte Verbindung zwischen nachhaltigen ProduzentInnen Oberösterreichs mit KonsumentInnen schafft sowie der FairFashion-Guide der Arbeiterkammer OÖ.
Heuer wurde der Bereich des nachhaltigen Sports besonders beleuchtet: natur- und gesundheitsbewusste Menschen wurden mit den nachhaltigsten ProduzentInnen zusammengebracht. Fahrräder aus Holz, eckige Fairtrade-Fußbälle, Yoga- und Sportswear aus alten Fischernetzen recycelt, tragbare Getränkeflaschen aus Glas, Proteine für Bio-Muskeln, Nachhaltigkeit im Vereinsleben und das erste Plogging, wo während des Laufens Müll gesammelt wird.
Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück, davon ist die Tiroler Biomanufaktur VERIVAL überzeugt. Und davon konnten auch wir uns während des Messe-Wochenendes der #wearfairundmehr2019 in Linz überzeugen – wurden wir doch im Zuge einer Kooperation mit den guten Müslis, Porridges, Crunchies und Bircher Müslis von Verival versorgt.
Gemeinsam mit einer Menge Fairtrade-Kaffee hat uns Verival viel Kraft und Inspiration für die Umsetzung der #wearfairundmehr2019 gegeben. Wir mussten uns nur zwischen den vielen Produkten entscheiden: Urkorn-Müsli, Sport- Porridge Schoko-Banane oder doch lieber Beeren-Crunchy?
Jetzt möchten wir wissen: Welches Superfood steckt denn eigentlich in den Produkten von Verival?
Die Rohstoffe der Frühstücksprodukte stammen aus biologischer Landwirtschaft – in der Produktion werden also die Schätze Boden und Wasser geschützt und umfangreiche Kontrollen durchgeführt. Um die Artenvielfalt zu erhalten, verwendet Verival für das Urkorn-Frühstück bewusst alte Getreidesorten wie Einkorn, Emmer, Dinkel, Roggen und Hafer – dazu läuft auch ein Rekultivierungsprojekt.
In der Bio-Manufaktur inmitten der Tiroler Alpen wird Handarbeit groß geschrieben: von der Qualitätskontrolle über‘s Mischen der Müsli- und Porridgesorten bis hin zum Verpacken der Portionen legen die MitarbeiterInnen selbst Hand an.
Kraftquelle für SportlerInnen
Doch Verival beschäftigt sich auch mit den besonderen Bedürfnissen von SportlerInnen – egal ob im Hobby- oder Leistungsbereich – der sportliche Körper benötigt Proteine. Mit Verivals Sport Range kommen die wichtigsten Kraftquellen schon über das Frühstück in den Körper.
Alle Sport-Produkte sind reich an rein pflanzlichen Proteinen und Ballaststoffen, um den Körper optimal auf die sportliche Leistung vorzubereiten. Die Produktserie ist zu 100% vegan und dementsprechend laktosefrei. Auch auf einen besonders geringen Zuckergehalt wurde geachtet.
Zu den besten veganen Eiweißlieferanten zählen zum Beispiel Nüsse oder Hülsenfrüchte. Davon sind jede Menge in den Verival Sport Müslis verarbeitet. Im Grain Free Müsli finden sich zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Mandeln, Cashewkerne, Kürbiskerne, Haselnüsse, Leinsamen und Sesam.
Die spezielle Zusammensetzung der Verival Sport-Produkte garantiert eine lange Energieversorgung – für Ausdauer- und KraftsportlerInnen. Und für das Team der #wearfairundmehr2019!
Seit 1. Oktober führt Adelheid Neumeier-Binder den Shop QUAND-Mode mit Gewissen und das Bio-Stoffgeschäft KRAFTSTOFF gemeinsam. "Ich halte die Kombination von Mode und Selbstmachen in einer Geschäftsräumlichkeit für effizient und nachhaltig", erzählt sie.
KundInnen haben so die Möglichkeit, z.B. zum neu erworbenen nachhaltig und fair produzierten Kleid, gleich noch den passenden Stoff für ein Jäckchen zu erstehen. Mit guten Tipps ausgestattet, wird der zweite Teil des Outfits dann zuhause geschneidert oder auch gleich unter Anleitung in einem Workshop vor Ort genäht.
Für Adelheid Neumeier-Binder ist die Zusammenlegung von QUAND und KRAFTSTOFF nur ein erster Schritt, ein Probelauf für ein noch umfangreicheres Kaufhaus der Nachhaltigkeit, das - gleich in der Nähe des Bahnhofs gelegen - möglichst viele Produkte für die KundInnen bereithalten soll.
"Meine Vision wäre ein nachhaltiges Kaufhaus, wo die bewusste Konsumentin und der bewusste Konsument von Lebensmitteln und einem kleinen Gastronomie-Bereich, über Interior bis zur Kleidung und Do-it-yourself-Workshops alles unter einem Dach findet. Ich bin überzeugt, dass damit auch KundInnen gewonnen werden können, die sich mit dem Thema der Nachhaltigkeit und fairen Produktion noch nicht auseinander gesetzt haben, aber es bei mir bequem und gemütlich finden und daher gern reinkommen", so Neumeier-Binder.
Wenn die KundInnen erstmals im Kaufhaus sind, soll ihnen einiges geboten werden - neben dem Sortiment an Kleidung und Stoffen vor allem Information. Nachhaltigkeit soll bei Quand und Kraftstoff auch zukünftig stark spürbar sein und erlebbar werden.
Dazu plant Adelheid Neumeier-Binder Informationsveranstaltungen über Nachhaltigkeit und Fairness, bei denen auch verschiedene KooperationspartnerInnen zum Zug kommen sollen. Und im Zuge von Workshops sollen KonsumentInnen bestärkt werden, Dinge selbst herzustellen oder zumindest selbst zu reparieren. Denn wer einmal schon ein Teil selbst gefertigt hat, weiß, wie viel Liebe darin steckt und wie viel Bewusstsein für den Wert des neuen Lieblings-Stücks erworben wurde. Das verändert auch das Bewusstsein für faire Produktion generell.
QUAND-Mode mit Gewissen
… ist eine kleine Boutique im Herzen von Wels, welche ausschließlich fair produzierte Mode führt. Die Labels werden nach ökologischen und ökonomischen Aspekten ausgesucht. Marken wie Armedangels, Feuervogel, Skunkfunk oder Tranquillo findest du hier.
KRAFTSTOFF
… ist DAS Geschäft in Wels für Bio-Stoffe. Hier wird DIY (do-it-yourself) durch Tipps und Hilfestellungen, sowie Workshops unterstützt und gefördert.
Neben Jersey, Baumwollstoffen oder Leinen von Viehböck, findest du alles, was du zum Nähen benötigst.
P.S. Vielleicht ist euch aufgefallen, dass die Umkleidekabinen der WearFair +mehr 2019 mit neuen Vorhängen ausgestattet waren. Diese wurden von KRAFTSTOFF in liebevoller Handarbeit und - dank unserer Kooperation mit TENCELTM - aus Stoffen mit TENCELTM Cellulosefasern gefertigt. Dankeschön!
Die WearFair+mehr bietet die einmalige Gelegenheit, die besten nachhaltigen und fairen Produkte und AusstellerInnen an einem Wochenende unter einem Dach kennenzulernen, zu probieren und zu kaufen.
Doch wie finden bewusste KonsumentInnen das restliche Jahr über die nachhaltigsten Produkte? Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober hat gemeinsam mit dem Klimabündnis Oberösterreich und Bio Austria eine APP für Smartphones entworfen: „Gutes Finden". Mit der APP werden KonsumentInnen und ProduzentInnen in Oberösterreich mit ihrem gemeinsamen Streben für Umwelt und Klimaschutz zusammengebracht.
Immer größere Teile der Bevölkerung wollen eine engagierte Klimaschutzpolitik und auch einen konkreten Beitrag leisten. Das zeigen aktuelle Berichte, wonach die Nachfrage nach qualitätsvollen und klimafreundlichen Produkten weiter steigt. Zugleich setzt sich der Trend zur Digitalisierung des Einkaufs fort.
LR Rudi Anschober:
„Schon vor fünf Jahren haben wir den Trend erkannt und gemeinsam mit BIO AUSTRIA und dem Klimabündnis OÖ die kostenlose APP „Gutes Finden" ins Leben gerufen: Seither hat sich die APP zum digitalen Wegweiser für nachhaltige Angebote in Oberösterreich etabliert – mit über 6.000 KundInnen. Jetzt ist die APP „Gutes Finden" neu erschienen – in neuem Gewand und mit neuen Funktionen: Neben dem bisher schon beliebten Erkunden nachhaltiger Betriebe in der eigenen Umgebung, bietet sie nun die einzigartige Möglichkeit, über aktuelle Angebote von Favoriten am Laufenden zu bleiben und als Betrieb selbst Aktionen zu bewerben. Ganz ohne Umweg – direkt über das Smartphone".
Um Qualität und Klimafreundlichkeit gewährleisten zu können, werden ausschließlich Betriebe gelistet, die sich unabhängig zertifizieren und kontrollieren lassen oder zumindest an einem der klimafreundlichen Partnerprogramme wie dem FleischfreiTag oder Reparaturführer teilnehmen. Vor jeder Freischaltung wird das vom Klimabündnis OÖ gewissenhaft überprüft. Interessierte Betriebe, die sich für Klimaschutz engagieren und noch nicht angezeigt werden, können sich direkt in der App oder via www.gutesfinden.at registrieren. Aktuell sind über 600 Betriebe aus ganz Oberösterreich gelistet.
„Ein nachhaltiger Lebensstil, der Umwelt und Klima schützt, heißt nicht Verzicht, sondern Genuss und Lebensfreude. Während die Nachfrage nach guten Produkten aus der Region steigt, fehlt es gerade in diesem Bereich oft an geeigneten Informationen: Mit der APP kann ich regionale Bio-DirektvermarkterInnen, Modeläden oder Reparaturbetriebe in ganz Oberösterreich entdecken und vegetarische, faire, reparierte oder plastikfreie Angebote in meiner Umgebung finden,"
sagt Norbert Rainer, Regionalstellenleiter vom Klimabündnis OÖ.
Die APP ist ab sofort kostenlos für Android und iOS in den APP Stores downloadbar, sämtliche Infos sind über die Website www.gutesfinden.at zu finden.
BesucherInnen der WearFair+mehr finden die Betriebe der APP in einem eigenen „Gutes Finden"-Bereich in Halle A, zudem wird die App an allen drei Messetagen auf der Hauptbühne vorgestellt.
Grüne Erde - Geschäftsführer Andreas Lechner
IM EIGENEN UNTERNEHMEN UND MIT MITSTREITERINNEN ARBEITET DIE GRÜNE ERDE TÄGLICH DARAN, DIE WELT EIN STÜCKWEIT BESSER ZU MACHEN – UND WIRD DAFÜR WIRTSCHAFTLICH BELOHNT.
Die Grüne Erde wurde 1983 als kleiner Hersteller von handgemachten Naturmatratzen gegründet, Schritt für Schritt wurde der Betrieb ausgebaut – heute findet man ökologische Produkte für den gesunden Schlaf, Vollholzmöbel, Heimtextilien, Wohnaccessoires, Naturmode und Naturkosmetik in den Stores sowie im Online-Shop.
Im letzten Jahr wurde die große Grüne Erde-Welt im Almtal eröffnet, die nicht nur zum Probieren und Gustieren der unterschiedlichen Produkte einlädt, sondern auch Natur und Handwerk genießen lässt. Die Investitionen 2018 haben sich ausgezahlt, das erste Halbjahr 2019 hat erneut zweistellige Umsatzsteigerungen gebracht.
Wir haben mit Grüne Erde-Geschäftsführer Andreas Lechner über den Erfolgsweg, Hürden, Greta Thunberg und die Solidarität der Nachhaltigkeitsbranche gesprochen.
> Es klingt nach einer einmaligen Erfolgsgeschichte einer grünen Idee. Was waren die Knackpunkte bei Grüne Erde, dass es geklappt hat? Und wo gab es Rückschläge, die gemeistert werden mussten?
Lechner: Ja, es ist eine einmalige Erfolgsgeschichte, aber es geht nicht ohne Brüche. Für die Grüne Erde war es eine ganz, ganz große Herausforderung, auch in die Textilien-Branche zu gehen. Es ist vor über zehn Jahren unterschätzt worden, wenn man aus Wohnen und Schlafen kommt, dass Mode etwas sehr anderes ist. Das war wirklich eine Anstrengung, die das Unternehmen an den Rand brachte. Im Haus musste man die Expertise zur Erstellung der Kollektionen oder zur Positionierung am Markt erst erlernen - nämlich auf die ganz harte Tour. Heute ist Mode ein integrierter Bestandteil, der Bereich läuft heute gut. Glück, harte Arbeit und viel Willenskraft haben zum Erfolg geführt.
> Welche Rolle spielten damals wie heute die MitarbeiterInnen?
Man braucht gute MitarbeiterInnen im Unternehmen, die für die gleiche Idee brennen – die haben wir bei Grüne Erde. Bei uns geht es nicht nur um ökonomischen Erfolg, sondern wir wollen auch einen Beitrag leisten zu Ökologie und sozialer Gerechtigkeit. Wir schätzen das große Know-how unserer MitarbeiterInnen. Hier liegt eine große Chance für Unternehmen, ihre MitarbeiterInnen durch schöpferische Kraft und Energie selbst aktiv werden zu lassen. Stichwort: New Work.
> Auf der WearFair +mehr sind auch immer junge PionierInnen, die ganz am Anfang stehen. Was raten Sie diesen?
Es ist spannend, wie viele junge PionierInnen in den Startlöchern stehen, die sich viel mehr trauen und viel aufgeladener sind hinsichtlich ihrer Ideale als es 20 Jahre vorher war. Respekt!
Bei der Grünen Erde waren es die Visionäre Kuno Haas und Reinhard Kepplinger, die uns voran gebracht haben – mit diversen Rückschlägen. Aber das sind die Rückschläge, die man sich als UnternehmerIn zutrauen muss. Ohne die Bereitschaft zum Scheitern und zum Risiko kann nichts Neues entstehen.
Meine Ratschläge: Bleib bei dem, woran du fest glaubst. Halte die Widerstände und Schwierigkeiten aus. Gib nicht auf, such dir ein Netzwerk, das dich trägt. Akzeptiere zu Scheitern und steh dann wieder auf. Nimm dir zusätzliches Know-how mit rein, etwa zu einer ganz tollen Idee Expertise aus Betriebswirtschaft.
> Steht die Erfolgsgeschichte der Grünen Erde auch stellvertretend für einen Boom der Öko-Wirtschaft?
Die Erfolgsgeschichte der Grünen Erde ist etwas Besonderes, wir zeigen, dass verantwortungsvolles Wirtschaften, wo Natur und Mensch im Mittelpunkt stehen, möglich ist. Aber wir finden immer noch in der Nische statt. Ja, wir wachsen, ja, wir werden immer mehr gesehen, durch das wachsende Bewusstsein für Natur und Ressourcen, auch durch Fridays for Future. Aber es dürfen immer noch mehr AnhängerInnen werden. Die Veränderung hin zu Klimaschutz geht jetzt von den Kids aus, das ist bemerkenswert. Aber es ist wirklich irritierend, dass wir Eltern nicht handeln.
> Die Vision der WearFair +mehr ist, dass ein nachhaltiger Lebensstil zur Normalität wird. Welche Weichenstellungen fehlen hierzu noch?
Von der Politik würde ich mir wünschen, dass sie das, was sie versprochen hat, auch tut. Warum gehen Kinder bei Fridays for Future auf die Straße? Weil sie wollen, dass das, was in den Pariser Verträgen zur Klimarettung unterschrieben wurde, auch umgesetzt wird. Der Druck auf PolitikerInnen steigt.
> In öffentlichen Diskussionen werden Umweltauflagen oft als Hemmschuh für die Wirtschaft in Österreich dargestellt. Was sagen Sie dazu?
Sinnvolle Umweltauflagen sind kein Hemmschuh, sondern eine Herausforderung, um neue Wege zu gehen. Übergeordnetes Ziel für uns alle muss sein, dass wir unsere Lebensgrundlagen nicht zerstören – da haben wir auch eine Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen.
Wir brauchen einen gebremsten Kapitalismus. Wir brauchen schon die Freiheit, aber auf der anderen Seite ist es nicht das überlegene System. Es ist gut, wenn Unternehmen dagegen aufstehen, wenn Kinder und Jugendliche dagegen aufstehen, wenn die Politik anfängt, hinzuhören. Darum engagiert sich Grüne Erde aus Überzeugung u.a. für Entrepreneurs for Future und für die Gemeinwohl Ökonomie.
> Grüne Erde sponsert seit Jahren die WearFair +mehr und damit den Weg zu einem nachhaltigen Lebensstil sowie den Start junger Labels und PionierInnen, die sich bei der Messe präsentieren. Gibt es in der nachhaltigen Wirtschaft mehr Solidarität?
Wir brennen für ähnliche Ziele, wollen ähnliches erreichen – das hat verbindende Kraft. Daraus ergibt sich in der Grünen Wirtschaft eine hohe Solidarität. Auch, weil dieser Sektor noch unglaublich wachsen kann und soll – wir gönnen einander den Erfolg. Zudem ist bei vielen nachhaltigen Unternehmen Solidarität auch ein gemeinsamer Wert, da geht’s um die Gemeinschaft.
16. September 2019
Der Ruf der KonsumentInnen und Mode-Interessierten nach Öko-Mode wird immer lauter. Aber wofür steht dieses öko, nachhaltig oder bio in der Produktion eines Kleidungsstückes? Faire Arbeitsbedingungen sind die Grundvoraussetzung. Aber die Fasern? Darf nachhaltige Mode ausschließlich aus Naturfasern bestehen, z.B. aus Bio-Baumwolle oder Hanf?
Nein, es gibt auch verarbeitete Fasern, die den höchsten Ansprüchen von Umweltstandards genügen – und diese Fasern haben wir direkt vor der Haustüre. Im oberösterreichischen Lenzing stellt die börsennotierte Lenzing AG TENCEL™ Modalfasern und Lyocellfasern aus dem Rohstoff Holz her.
Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
Weltweit werden derzeit rund 100 Millionen Tonnen Fasern pro Jahr produziert: 62,7 Prozent davon sind erdölbasierte, synthetische Fasern, 24,3 Prozent Baumwolle, 6,6 Prozent holzbasierte Cellulosefasern wie TENCEL™. Aber was sind TENCEL™ Fasern?
TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern werden aus Holz gewonnen, das in naturnahen Wäldern und nachhaltig bewirtschafteten Plantagen gewachsen ist, kontrolliert und zertifiziert wurde. Die Holzschnitzel werden in einem Bearbeitungsprozess in Cellulosefasern verwandelt.
Produkteigenschaften und Einsatzmöglichkeiten?
TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern gelten als sanft auf der Haut, farbintensiv, fließend, wärmeregulierend und hygienisch. Sie können mit verschiedensten anderen Fasern gemischt werden, z.B. Baumwolle, Polyester, Acryl, Wolle oder Seide, und verleihen diesen besondere Produkteigenschaften. Zu finden ist TENCEL™ daher von Unterwäsche bis Denim, von Bettwäsche bis zu Teppichen und in Sportswear.
Die Lenzing AG setzt auf Innovation, welche ist die neueste Entdeckung?
Lenzing investiert in Innovation und macht mit der REFIBRA™ Technologie Upcycling real. Dabei werden Reste aus der Bekleidungsproduktion mit Zellstoff vereint zu neuen TENCEL™ Lyocellfasern verarbeitet. Weg frei für neue, umweltfreundliche Stoffe!
Während ein gutes, natürliches Tragegefühl bei Alltagsmode in den Fokus rückt, gibt’s bei Sport-Kleidung oft einen 100%- Anteil an Polyester. Geht das nicht anders?
Es geht anders. Die Cellulosefasern von TENCEL™ Active bieten für SportlerInnen so wichtige Eigenschaften wie Wärmeregulierung und geringes Bakterienwachstum. Ganz ohne Erdöl-Einsatz, ohne Mikroplastik, dafür kompostierbar.
Für alle KonsumentInnen und ProduzentInnen mit Interesse an TENCEL™, empfehlen wir das gekennzeichnete Sortiment bei der WearFair+mehr u.a. bei:
Einen spannenden Austausch für KonsumentInnen und HerstellerInnen gleichermaßen gewährt Marco Schlimpert, Senior Vice President Europe & Americas der Lenzing AG, während des Rahmenprogrammpunktes am Samstag, 5. Oktober um 15 Uhr.
Wir freuen uns, dass TENCEL™ die WearFair+mehr 2019 als großzügiger Sponsor unterstützt.
13. September 2019
Ein editorial von wolfgang pfoser-almer
Als ich 2017 als Geschäftsführer der WearFair +mehr angetreten bin habe ich als unser Ziel ausgegeben, dass nachhaltig-faire Produkte der neue Normfall werden müssen. Dass nachhaltiger Lebensstil und fairer Konsum Normalität sind. Dass wir ganz selbstverständlich schonend mit unseren Ressourcen umgehen, soziale Arbeitsbedingungen einhalten, das Gute aus der Region fördern.
Heute, zwei Jahre später, bin ich zuversichtlich, zuversichtlicher als je zuvor, dass wir gemeinsam doch auf dem richtigen Weg dahin sind. Warum? Meine Zuversicht hat einen Namen: Greta Thunberg.
Greta hat geschafft, was wir alle in der Klimadebatte seit Jahrzehnten verabsäumt haben: sie nimmt die Klimakrise persönlich und zeigt unser aller Verantwortung bei der Rettung unserer Lebensgrundlagen. Angesteckt von Greta Thunbergs Schulstreiks gründeten sich „Fridays for Future“- Initiativen in der ganzen Welt, auch in Oberösterreich, und weisen der breiten Gesellschaft den Weg in eine bewusste, nachhaltige, faire Zukunft.
Es ist daher nur logisch, dass Fridays For Future – natürlich am Freitag – ihre Botschaften auch zu uns auf die Messe tragen und damit unser extrem dichtes und vielfältiges Rahmenprogramm eröffnen.
Extrem dicht und vielfältig – das trifft auch auf unsere AusstellerInnen-Liste zu. An die 200 AusstellerInnen können wir Ihnen heuer wieder präsentieren – von langjährigen Nachhaltigkeits-Pionieren wie der GRÜNEN ERDE oder ZERUM bis hin zu jungen Startups wie GLASRAW oder BEEANCO, einer nachhaltig-fairen Alternative für den riesigen Konsumbereich des Online-Shoppings.
Ebenfalls ein riesiger Konsumbereich ist Sport, den wir heuer besonders in den Fokus rücken. Wir möchten zeigen, dass es auch im Sport möglich ist, sich nicht nur fair, sondern auch nachhaltig zu verhalten.
Die optimale Sportbekleidung etwa findet jedeR bei unseren vielen nachhaltigen Sportmodelabels wie NICE TO MEET ME, NASCH SPORTSWEAR oder FITICO, und auch die Linzer Fair Fashion-Pioniere XILING bieten heuer extra viel Sport- und Outdoormode auf der Messe an, die übrigens vielfach auf eine nachhaltige Faser made in Oberösterreich zurückgreifen, nämlich auf TENCELTM, entwickelt und produziert von der Lenzing AG.
FußballerInnen können die runden und eckigen Fairtrade-Fußbälle von RASENREICH nicht nur ausprobieren, sondern bei der täglich laufenden Gaberl-Challenge sogar gewinnen. Wer Bio-Muskeln aufbauen will ist bei SPORTBIONIER mit seinen Whey-Proteinen in Bio-Qualität richtig.
Fitness zum Essen bietet die RIEGELFABRIK mit ihren Bio-Sportriegeln an. Das flüssige Gegenstück dazu sind die Bio-Fitnessdrinks von FITRABBIT, am besten getrunken aus nachhaltigen Trinkflaschen von CARRY BOTTLES oder sogar mit persönlicher Gravur von EXTREMNORMAL.
ExtremNormal, ein ungewöhnlicher, aber guter Name, denn extrem normal sollten all unsere Produkte werden. Das geht nur mit ihrer Unterstützung. Kaufen Sie nachhaltig. Unterstützen Sie unsere AusstellerInnen. Und retten Sie so mit jedem Euro ein kleines bisschen unsere Welt. Sie kann es brauchen.
Wolfgang Pfoser-Almer
P.S. Auf unserer Messen finden Sie die besten nachhaltigen Labels unter einem Dach. Nach der Messe hilft die App "GUTES FINDEN", Betriebe und Produkte in ganz Oberösterreich zu finden, die nachhaltig, fair, regional, saisonal, bio sind.
9. August 2019
Ganzjährig ist SONNENTOR Erlebnis im Waldviertel einen Besuch wert: miteinander die unberührte Natur, Kräuter und Gewürze lieben lernen.
(Sprögnitz) „Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber uns reicht auch schon ein Stück“, sagt SONNENTOR-Gründer und -Gesicht Johannes Gutmann.
Dieses Stück heile Welt hat Johannes Gutmann im Waldviertler Sprögnitz geschaffen. Vom regionalen Bio-Kräuter-Vertrieb hat sich das Unternehmen SONNENTOR in 30 Jahren zu einem lebendigen und würdevollen Pionier-Plätzchen entwickelt, wo Natur, Tradition, Lebensmittel und Menschen geliebt und bestmöglich bewahrt werden. Rund um Kräuter, Tee und Gewürze lädt SONNENTOR-Erlebnis heute Groß und Klein zu Genuss, Entdeckungstouren oder zu einer Auszeit ein – ganz nach dem Motto „Da wächst die Freude“.
Auf den Spuren des SONNENTORs: Rundgänge
Für alle, die den Ursprung der Freude entdecken wollen, finden regelmäßige Betriebsführungen statt. Dabei zieht es feine Nasen entlang der Duftspuren von frischer Pfefferminze, orientalischem Kurkuma und würzigem Rosmarin durch Firmen-Philosophie und -Geschichte von SONNENTOR. Einen Schritt hinaus und wir befinden uns bereits im Kräuterstreichelgarten oder am Kräuterwanderweg, für noch Sportlichere stehen sogar Fahrräder bereit.
Permakultur: Kreislauf der Natur, ganz bio, ohne Tricks
Doch bevor wir die Waldviertler Umgebung erkunden, fragen wir uns, wo denn all das knackige Gemüse herkommt, das uns bei unserem Rundgang schon angelacht hat. Schnell stoßen wir bei unserer Suche auf den SONNENTOR Bio-Bauernhof Frei-Hof, der permakulturell bewirtschaftet wird und somit ganz dem Kreislauf der Natur folgt. Spannend, sich mit echten ExpertInnen austauschen zu können, wie Gemüse, Obst und Kräuter ganz ohne Chemie, ohne Tricks, dafür so richtig bio gedeihen. „Sich Zeit nehmen“ hört man hier als Wunderwaffe für eine erfolgreiche Ernte.
Seele baumeln lassen über Nacht: in den Land-Lofts
Und diese Zeit nehmen wir uns auch gleich ganz für uns und übernachten in den SONNENTOR Land-Lofts, die mitten im Permakultur-Garten, umgeben von Kräutern, Blüten, Bienen und Schmetterlingen zum Entspannen und Bewusstwerden einladen. Die beiden hölzernen Wohnwägen Anna Apfelminze und Hans Hagebutte, jeweils 31 m² groß, bieten Platz für bis zu 4 Erwachsene oder eine fünfköpfige Familie mit Kindern - sie sind einfach, nachhaltig und genussvoll.
NATUR KOMMT AUF DEN LÖFFEL: IN DER LEIBSPEIS‘
Nach diesem erlebnis- und informationsreichen Tag sind wir so richtig hungrig – da kommen uns die Schmankerln des hauseigenen Bio-Gasthauses Leibspeis‘ gerade recht. Egal, ob österreichische Hausmannskost, vegetarische oder vegane Speisen – alles ist bio und regional und persönlich von SONNENTOR und den PartnerInnen aus der Umgebung. „Genuss und Gastlichkeit“ wird es hier genannt.
BLEIBENDE EINDRÜCKE FÜR ZUHAUSE: GESCHÄFT
Um nicht nur die Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen, sondern auch Tees, Kräuter, Gewürze und andere kreative Produkte weiter genießen zu können, steht nun zum Abschluss unseres Tages ein Abstecher ins SONNENTOR-Geschäft an. Auch ein Mitbringsel an die Daheimgebliebenen darf nicht fehlen.
Alle Infos online unter www.sonnentor.com
26. Juli 2019
WEARFAIR +MEHR IST PREISTRÄGER FÜR HERAUSRAGENDE NACHHALTIGE FESTE
von links: Heidi Stacherl, Juliana Okropiridse, Wolfgang Pfoser-Almer, Felix Durstmüller
Die WearFair +mehr, Österreichs größte Messe für nachhaltigen Konsum setzt nicht nur bei den AusstellerInnen strenge Maßstäbe an, was Nachhaltigkeit und Umweltschutz angeht, sondern setzt auch selbst ein umfassendes Konzept um. Dies wurde bei der Green Events Austria Gala im Schloss Esterházy nun gewürdigt: Zum zweiten Mal hintereinander ging die Auszeichnung für herausragende nachhaltige Feste an das Team der WearFair +mehr.
Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer hat die Auszeichnung gemeinsam mit Heidi Stacherl, Juliana Okropiridse und Felix Durstmüller entgegengenommen.
„Diese Auszeichnung ist eine sehr schöne Bestätigung für unsere Arbeit und unsere jährlichen Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit bei der WearFair +mehr. Wir zeigen damit eindrucksvoll, wie auch Großveranstaltungen mit knapp 15.000 BesucherInnen an drei Tagen umweltfreundlich und nachhaltig über die Bühne gehen können. Es freut mich sehr, dass wir hier Vorreiter im Netzwerk der Green Events Austria sein können“, so Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer.
Als Begründung für die Auszeichnung nannten die JurorInnen v.a. das umfassende Rahmenprogramm zum Thema Nachhaltigkeit während der dreitägigen WearFair-Messe 2018, etwa das Klimacamp, Urban Mining, CSR, Green IT oder Circular Economy.
Im Bereich des Abfallmanagements wurden die Reduktion von 70% des Glasabfalls im Vergleich zum Vorjahr, Waste Guides zur Unterstützung der BesucherInnen und detaillierte Aufzeichnungen gelobt. Damit sich nachhaltiges Feiern flächendeckend durchsetzt, hat die WearFair +mehr BesucherInnen, AusstellerInnen und Caterer noch ausführlicher zu Green Events informiert – und mittels „Green Event Quiz“ schon bei den Kleinsten begonnen.
Hintergrund:
Der Wettbewerb „nachhaltig gewinnen!“ wurde vom Bund-Bundesländer-Netzwerk „Green Events Austria“ 2011 ins Leben gerufen und zeichnet jährlich nachhaltige Sport- und Kulturveranstaltungen, Feste und Events sowie seit 2017 auch Sportvereine aus.
Bei allen acht Wettbewerben nahmen bisher rd. 660 Veranstaltungen mit mehr als 6,2 Millionen Teilnehmenden und Gästen aus ganz Österreich teil. In Summe wurden dabei fast 20.000 Green Event Maßnahmen realisiert.
2018/19 nahmen insgesamt 89 Veranstaltungen und Vereine aus allen Bundesländern teil, darunter 30 Sportevents und Sportvereine, sowie 22 Kulturveranstaltungen wie z.B. internationale Film-, Musik-, und Medienfestivals. In der Kategorie „Feste“ haben 37 Veranstaltungen eingereicht wie z.B. Bauernhof-, Stadt- und Gemeindefeste. Gemeinsam haben diese Veranstaltungen rund 3.700 Green Event Maßnahmen in die Tat umgesetzt.